Todd Shaw wurde zwar 1966 in Los Angeles geboren, bekannt wurde er aber als der Typ, der East Oakland auf die Karte setzte. Zu Schulzeiten hatte Too Short einen besonderen Service im Angebot: Zusammen mit Kumpel Freddy B produzierte er der Legende nach Tracks auf Bestellung, die er Special Requests nannte und auf denen die zahlende Kundschaft besonders gut wegkam. Für die fünf Tracks seines ersten Tape-Albums Don’t Stop Rappin‘ (1983, 75 Girls Records) wurde die Linn-LM2-Drummachine ordentlich malträtiert, das Produkt vertickten Freddy und Shorty The Pimp auf der Straße wie Crack.
Don’t Stop Rappin‘ (1983)
https://www.youtube.com/watch?v=l2SHA65taGA
Das Folgealbum Raw, Uncut and X-Rated erschien drei Jahre später ebenfalls auf 75 Girls Records. War Don’t Stop Rappin textlich noch eher moderat gehalten, ließ Too Short hier die sprichwörtliche Sau raus, und das im Galopp. Eine Frühversion des klassisch-kontroversen Stücks Blowjob Betty (vom Album Get In Where Ya Fit In, 1993) über die ungeahnt tödlichen Gefahren des Oralverkehrs ist drauf; auch den Reinkommer Invasion Of The Flat Booty Bitches nahm Too Short später erneut auf, um ihn auf sein Album Can’t Stay Away von 1999 zu packen.
Raw, Uncut and X-Rated (1986)
https://www.youtube.com/watch?v=DJOP_I_LUIg
Das letzte Release auf 75 Girls Records war das 1987 erschienene Players, zugleich auch die letzte VÖ des Pimps, die ausschließlich auf Kassette rauskam. Die Texte boten Battle- statt Sex-Rap, was wohl daran lag, dass die enthaltenen Tracks zum Teil schon 1985 aufgenommen wurden – aus diesem Grund wird das Album auch manchmal als zweites Studiowerk Too Shorts bezeichnet.
Players (1987 bzw. 1985)
https://www.youtube.com/watch?v=Ox3T72Ek0m0
Im selben Jahr erreichte er mit Born To Mack auf Vinyl und CD Goldstatus (komplett ohne Radio-Airplay) und schuf in den Folgejahren Klassiker wie The Ghetto (1990), I Want To Be Free oder So You Want To Be A Gangster (beide 1992), die zeigten, dass der King des obszönen Raps auch andere Thematiken versiert rüberbringen konnte. Dem Motto Don’t Stop Rappin‘ blieb er auf jeden Fall bis heute treu – ein Album seines neuen Projektes Weird Science soll dieses Jahr an den Start gehen.