Wie bringt man ca. 50 Rapper in einem Artikel mit nur 4 Videos unter? Als Antwort präsentiere ich: das erste Special hier auf 90erhiphop, Thema „All Star Tracks“!
Ich hab mich dabei auf wirkliche All-Star Projekte beschränkt, und herausgepickt habe ich vier Stück. Meine Kriterien waren: vor 2000 erschienen, mindestens 5 verschiedene MC’s, die ‚gleichberechtigt‘ nebeneinander rappen (also kein featuremäßiges Gast-Gastgeber-Verhältnis und keine Posse-Cuts à-la „Symphony Part 1 & 2“ von Marley Marl und der Juice Crew) und ein dazugehöriges Video, damit es hier auch was zu sehen gibt.
Part I: Die Ostküste
Wir befinden uns im New York des Jahres 1989. Nachdem ein Fan bei einem Handgemenge während eines BDP-Konzert getötet worden war, beschloss KRS-One etwas zu unternehmen, und rief das Stop The Violence Movement ins Leben. Getrieben vom Ziel, mit vereinten Kräften durch Musik einen positiven Einfluss auf Jugendliche zu nehmen, versammelte er einige Ostküsten-Schwergewichte um sich und begann mit der Arbeit. Das Ergebnis war die erste und einzige Single des Movements, „Self Destruction„, veröffentlicht 1989 über Jive Records.
Es rappen KRS-One, Delite (Stetsasonic), Kool Moe Dee, MC Lyte, Daddy O & Wise (Stetsasonic), D-Nice, Ms. Melodie, Doug E. Fresh, Just-Ice, Heavy D, Fruitkwan (Stetsasonic, später dann Gravediggaz) Chuck D und Flava Flav:
Part II: Die Westküste
Das Äquivalent zum Stop The Violence Movement stammt von den West Coast Rap All Stars, die 1990 über Warner Bros. die Single „We’re All In The Same Gang“ veröffentlichten. Interessant ist hier vor allem, dass ein Großteil der Rapper dieses Anti-Gewalt-Projekts aus der Gangsta Rap Ecke stammte. Erhobene Zeigefinger oder kleinlaute Rechtfertigungen sind jedoch Fehlanzeige, denn wie MC Ren so schön sagt: „We’re not here to preach, because we’re not ministers, we’re tellin‘ it like it is…“. Ein großartiges Lied mit allem, was an der Westküste in den 90ern Rang und Namen hatte. Genauer gesagt King Tee, Body & Soul, Def Jef, Michel’le, Tone Loc, Above The Law, Ice-T, MC Ren & Dr. Dre, J.J. Fad, Young MC, Digital Underground, Oaktowns 357’s, MC Hammer und Eazy-E. Nur Ice Cube sucht man vergebens, aber das wird wahrscheinlich mit seinem Weggang von N.W.A zu tun haben.
Part III: … und jetzt alle zusammen!
Zeitsprung, 8 Jahre später… wir schreiben das Jahr 1999. Sway & Tech vom in LA ansässigen Radio-Programm „The Wake-Up Show“ ahnen, dass die goldenen Zeiten bald vorbei sind und bringen noch schnell ein Album mit hochkarätigen Gästen wie Kool Keith, Crooked I , Gang Starr und EPMD raus… okay, ganz so war es dann wohl nicht, Fakt aber ist, dass man für „The Anthem“ zu viele Top-Rapper zusammengetrommelt hat, als dass der Song hier übersehen werden könnte. Jeder dieser MC’s war zu irgendeinem Zeitpunkt seiner Karriere mal zu Gast in der Wake-Up Show und hat dort live performt, nun war es an der Zeit den Moderatoren Sway & Tech die Ehre zu erweisen.
Dabei sind RZA, Tech 9, Eminem, Xzibit, Pharaoe Monch, DJ Revolution (Cuts!), Kool G. Rap, Jayo Felony, Chino XL und KRS-One.
Part IV: Live auf Sendung
Last but not least noch ein All-Star-Live-Auftritt aus der Arsenio Hall Show. Arsenio Hall ist der nette Mann im weißen Anzug, der am Rand sitzt und sich den Auftritt reinzieht. Man kennt den Talkmaster noch aus seiner Rolle in „Der Prinz aus Zamunda“ als Eddie Murphy’s Diener/Kumpel namens Semmi, Ihr wisst Bescheid!
Die Klinke in die Hand geben sich hier YoYo, MC Lyte, Treach (Naughty By Nature), Phife & Q-Tip (ATCQ), die Fu-Schnickens, CL Smooth (Hammer Shirt!), Guru (Gang Starr), Das EFX, GZA (mit Wu-Tang Clan im Rücken), KRS-One und Mad Lion. Sehr Eastcoast-lastig, dafür darf YoYo als einzige Repräsentantin des Westens aber sitzenderweise mit Arsenio chillen…
So, das war das erste Special dieses Blogs. Ich hoffe es hat Euch gefallen, denn das nächste kommt auf jeden Fall… allein das, was ich hier weglassen musste, ist vermutlich Stoff für 3 weitere Specials, also haltet die Augen offen!
Jau, super Special – danke nochmal für diese Perlen
Yeah, „Sway And King Tech feat. Various Artists – The Anthem“ Hab das jetzt
leider nicht in besserer Qualität gefunden.