Neun Millionen Wege zu sterben – die Anfänge des Bronx-MCs Nine

Nine, geboren am 9. September 1969, werden die meisten von seiner Jeep-Hymne Whutcha Want kennen, zu finden auf dem gefeierten 95er-Debüt-Album Nine Livez. Doch wer denkt, dass Mr. Derrick Keyes erst Mitte 90 den Weg ans Mic gefunden hätte, der irrt – sein erstes Release lag zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Jahre zurück.

Flashback: Zusammen mit Tito Navedo ist Nine damals als Ricochet and Centipede unterwegs und veröffentlicht 1985 die Single Charlie Brown. Stimmlich ist das spätere Reibeisen auf diesem oldschooligen Track nicht wiederzuerkennen. Wäre auch seltsam, immerhin ist er hier erst 16 Jahre alt.

So richtig gut wird es, als sich die beiden ein Jahr später entschließen, unter dem Crew-Namen Deuces Wild zu firmieren. Als fester Member mit dabei ist jetzt auch ein gewisser Aston Taylor Jr., besser bekannt als Funkmaster Flex. Die Bronx-Legende DJ Chuck Chillout von der Zulu Nation ist hier ebenfalls involviert, und schon die erste Single Hard Is Hard knallt richtig rein.

Drei weitere Maxis folgen, dann ist auch Deuces Wild Geschichte, um wieder Platz für was Neues zu machen. F.A.L.L.I.N. (And Ya Can’t Get Up) heißt die Maxi, die Funkmaster Flex und 9 Double M im Jahr 1991 auf Warlock veröffentlichen. Auch zu diesem Zeitpunkt ist noch nichts vom Reibeisen-Flava zu hören, dafür gibt es besten New Yorker Hardcore Rap in angezogenem Tempo.

Und es geht unermüdlich weiter. Unter dem Namen Masters of Funk bringt 9 Double M zusammen mit Todd Terry, Flex und Kenny „Dope“ Gonzalez 1992 die Maxi Go Bang (Can’t / Won’t / Don’t Stop) an den Start… und da ist sie endlich, die unverwechselbare Kratzstimme, die einen zum Räuspern animiert. 1993, time to blow up / add a little scratch to my voice and changed my flow up. Man hört’s, ein absoluter Hammer-Track, der klarmachte, dass man von 9 Double M wohl noch hören wird.

http://www.youtube.com/watch?v=AuMLHvIWdSA

So ist es dann auch, ein neuer Label-Deal mit Wreck/Nervous macht die Sache 1993 noch einen Tacken offizieller und führt zur ersten Single-/Video-Kombo von Funk Flex und 9 Double M namens 6 Million Ways To Die. Der Track mit dem berühmten Vocal-Sample von Cutty Ranks ist ein mustergültiges 90er-Jahre-Teil, wie gemacht für Nines druckvollen Flow und die markante Stimme. Neben Flex fungiert Salaam Remi hier als Co-Producer und gibt dem Song den letzten Schliff. Bonuspunkte gibt’s auf jeden Fall für das Holzfäller-Flanellhemd und die Collegejacke.

 

Die Vinyl-Version bringt noch einen anderen hochkarätigen MC an den Start: Das Queensbridge-Original Tragedy Khadafi macht den Track noch besser, schade, dass er’s aus irgendwelchen Gründen nicht ins Video geschafft hat. Gleichzeitig war nach 6 Million Ways To Die auch erstmal Ende mit der Zusammenarbeit/Freundschaft zwischen Flex und Nine, wie er in diesem Interview mit HipHopDX rekapituliert – was ihn aber offensichtlich nicht davon abhielt, zwei Jahre später mit Whutcha Want seinen ersten „richtigen“ Hit zu landen.

4 Gedanken zu “Neun Millionen Wege zu sterben – die Anfänge des Bronx-MCs Nine

  1. Nice story…. Hab gar nicht gewusst das er so lange im game ist! Schon Krass!

    Hab irgendwo noch nen Yo! Mtv folge aufn vhs tape wo Nine zu gast ist…

    Und er drüber spricht wie er zu seinem Namen kam… usw….Nine schon fetter MC!

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