Die New Yorker Independent-Szene der 90er Jahre operierte getreu dem Motto „Qualität liefern, Quantität vernachlässigen“. Auch Dead Poetz Society hielten sich daran und begrenzten ihren Output auf zwei Maxis. Was der Club der insgesamt sieben toten Dichter aber vor allem auf der Debüt-12er zelebrierte, war große Kunst. Die A-Seite Klockuz mit dem schleppenden Tick-Tack-Beat von 7Storm8 und den Raps von Tahborn Ba-Mik, 7Storm8 und Grym ist düsteres Straßenkino vom Feinsten.
Track zwei heißt Lick A Shot und ist ein absoluter Volltreffer. Das Teil verursachte einen beachtlichen Untergrund-Hype und fand sich auf der Playlist diverser NYC-Mixes der goldenen Ära wieder, so beispielsweise auf DJ Premiers Mixtape Crooklyn Cuts Volume III (1996). Ans Mic gehen hier Beef Mizer, Drama Lord, Las Revinu und Red Devil, die mit Zeilen à la I hang my gun holster on the wall next to Rakim and my PE Poster glänzen.
http://www.youtube.com/watch?v=xqdo0MQUVWE
Als Bonus verleiht Producer Slomo der Remix-Version von Lick A Shot eine wesentlich entspanntere Note – gefällt mir sogar einen Tacken besser als die Urversion. Hätte 90er-Indie-Rap von der Ostküste einen Wikipedia-Eintrag, dann könnte man den Track ruhigen Gewissens als Audio-Definition einfügen.
Und weil eine Hand die andere wäscht , revanchierte man sich beim Remix-Produzenten Slomo noch im selben Jahr mit einem Gastbeitrag auf Hip Hop Can’t Stop: DPS-Mann 7Storm8 hat das gute Stück nicht nur produziert, sondern veredelt den Track auch gleich noch mit ein paar Zeilen.
http://www.youtube.com/watch?v=nHg12ScipA0
1999 erschien noch eine zweite Maxi (3 Tracks, hier komplett zu hören), die aber nicht an die erste heranreichte, dann verschwand die Dead Poetz Society in der Versenkung wie so viele andere vor ihnen.