Heute vor 30 Jahren erschien Check Your Head, das dritte Studioalbum der Beastie Boys. So auf Anhieb war ich ’92 – obwohl ich mit dem Beasties-Debüt Licensed To Ill quasi großgeworden war – kein Fan der LP, in den noch beginnenden 90ern war ich fast komplett auf dem Gangsta-Rap-Film hängengeblieben. So war ich auch nur Besitzer einer lumpigen Tape-Kopie von Check Your Head, gezogen von der in Amiland erworbenen CD meines Bruders. Aber nach und nach mauserte sich das Ding auf wundersame Weise zu einem meiner Favoriten unter den Beastie-Boys-Alben, heute steht es in einer Reihe mit Licensed To Ill, Pauls Boutique und Ill Communication.
Als zu 100% auf Rap eingeschworener Tunnelblicker war Check Your Head auch sowas wie die Abwechslung, die ich damals brauchte. So heißt mein Lieblingstrack von diesem Album bis heute Gratitude: Mit seinen schweren Gitarren-Riffs, den Live-Drums und MCAs genialer Bassline steht der Track exemplarisch für den Sound der LP, die gemeinhin als Rückbesinnung der Beastie Boys auf ihre Punkrock-Wurzeln verstanden wurde und ihren persönlichen Übergang von Sample-basierten Beats zu Live-Instrumentierung markierte. Wie eigentlich immer bei Mike D, Ad Rock und MCA hatte man auch hier das Gefühl, dass einfach gemacht wurde, worauf man Bock hatte, ohne künstlich geschaffene Sparten wie „Crossover“ & Co. bedienen zu wollen. Für diese Authentizität habe ich das Trio immer geschätzt, auch später, als ich mich nicht mehr groß mit ihrem Output befasst habe. Bis heute habe ich kein Original von Check Your Head im Schrank stehen, trotzdem bin ich sehr sehr dankbar für dieses Werk…it’s called gratitude, and that’s right!