Ihr erinnert Euch sicherlich noch an die Bier-Werbespots für St. Ides Malt Liqour, die ich Euch vor einigen Wochen präsentiert habe? Hier kommt nun das zugehörige Mixtape, das ein gewisser DJ Drank im Jahre 2002 aus den Promos zusammengestellt hat (den Download-Link findet Ihr ganz unten). Das Line-Up ist hochkarätig: Ice Cube, EPMD, Geto Boys, Rakim, Wu-Tang, Nate Dogg, Yo-Yo, King Tee, Snoop, Notorious B.I.G., Warren G… alle verleihen sie ihrem Durstgefühl in jeweils einminütigen Spots Ausdruck.
Die Dinger liefenwohl meistens im Radio, die Kurzfassungen dann auch im TV. Einige Künstler nutzten neue Varianten ihrer bekannten Hits, um das kühle Blonde an den Mann zu bringen – siehe zum Beispiel die Geto Boys mit My Malt is Playing Tricks on me, Ice Cube mit Jackin for Malt Liquor oder MC Eiht mit The Brew Took Me Under. Die durstigsten Männer auf dem Mixtape sind übrigens Cube und King Tee – beide sind auf mehr als der Hälfte der insgesamt 31 Tracks vertreten. Bei so viel zur Schau gestellter Trinkfreude ließ der Ärger nicht lange auf sich warten.
Der Grund: Die erfrischenden Commercials bewegten sich weit jenseits aller Aufrufe zum verantwortungsbewussten Trinken und waren dementsprechend höchst umstritten – kritische Stimmen befürchteten, die Vorbildfunktion der Rapper würde ausgenutzt, um die innerstädtische Jugend in die Alkoholsucht zu treiben. Das Wall Street Journal wählte die Werbekampagne 1991 dann auch prompt zu einer der schlimmsten des Jahres. Die Kritik war nicht ganz von der Hand zu weisen, wie eine kleine Auswahl an vorgetragenen Werbeversprechen zeigt:
Kool G. Rap: Get a grip, take a sip and you’ll be pickin up models
Ice Cube: It’ll put hair on your chest […] Get your girl in the mood quicker, get your jimmy thicker, with St. Ides Malt Liquor
Rakim: Write a rhyme when my pen’s intoxicated / Lyrics are quicker with a sip of malt liquor
Nüchtern betrachtet bleiben die berühmt-berüchtigten St. Ides Commercials ein großartiges Zeitdokument, und nach dem ganzen Gequatsche und den tollen Wortspielen könnt Ihr Euch das Tape jetzt hier anhören – viel Spaß!
Wer etwas mehr in die Materie Rap, Alkohol und zielgruppengerichtetes Marketing eintauchen will, der findet bei The Kool Skool einen sehr empfehlenswerten Artikel.
pfeil not äwähläblä 🙁
Ei will täik kär of sät läiter änd aploat it ägän
Update: Ist wieder da.