Passend zum gestrigen Datum (Freitag der 13.) haben die Snowgoons das neueste Video aus ihrem 90s-Flashback Goon Bap ausgekoppelt, Give Me Room heißt es und als Gäste sind die Flatlinerz am Start. Inspiriert davon dachte ich mir, dass mal eine kleine Video-Werkschau des Trios aus New York City fällig ist, immerhin war der Output der Jungs mit den okkulten Texten in dieser Hinsicht – und für New Yorker Verhältnisse – ziemlich einzigartig. Die Truppe bestand aus Redrum, Gravedigger und Rapper Slash Producer Tempest, die damals zusammen mit den Gravediggaz die Speerspitze des vermeintlichen Gangsta-Rap-Nachfolgegenres „Horrorcore“ darstellen sollten. 1994 hatten sie ihr Debüt auf Def Jam draußen; U.S.A. hieß das böse Stück (kurz für Under Satans Authority), das sich als kommerzieller Totalausfall erweisen sollte. Bevor das Label die Flatlinerz rauswarf und ihre kurze Karriere fürs Erste beendete, wurden insgesamt vier Tracks ausgekoppelt und drei davon mit ordentlichen Videos ausgestattet… seht selbst:
Live Evil
Live Evil dürfte der bekannteste Track der Flatlinerz sein, ein vom Beat-Genie DR Period (u.a. für den Hit Broken Language von Smoothe Da Hustler verantwortlich) produzierter wilder Banger, zu dem es sich bestens ausrasten lässt. Erinnerungen an Onyx und an Crustified Dibbs (aka R.A. The Rugged Man) werden wach, das Video passt perfekt.
https://www.youtube.com/watch?v=JXNjQOavExY
Satanic Verses
Nicht ganz so aggressiv wie Live Evil, aber auch von DR Period produziert. Die dezente, schräg-schöne Melodie im Hintergrund gefällt mir ausgezeichnet. Visuell wird hier die komplette Horrorpalette aufgefahren, vom Verzehr menschlicher Innereien über Raps vom Gekreuzigten bis hin zum von Ratten angenagten MC. Damals starker Tobak, heute, wo jeder Dreijährige Enthauptungsvideos auf seinem Handy guckt, wohl eher harmlos – aber definitiv ein kultiges Teil mit dieser speziellen Horrorfilmromantik der 90er Jahre.
Rivaz Of Red
… und dann wäre da noch Rivaz Of Red. Produktionstechnisch wieder eine ganz sichere Nummer mit Rockwilder an den Boards, der uns Hörern mies harte Drums in den Gehörgang hämmert. Hier steht nicht ganz so dick und fett „HORRORCORE“ drauf wie bei den beiden anderen Tracks, auch das Video wird erst zum Ende hin etwas blutiger. Schön düster ist das Ganze aber allemal. Der Track erschien damals als B-Seite von Live Evil.