Wie Biggie Smalls der „Doin‘ It“-Beat von LL Cool J weggeschnappt wurde (1996)

Ein Fun Fact, von dem ich bisher noch nichts wusste: Der Beat zu LL Cool Js Hit Doin‘ It featuring LeShaun war eigentlich für The Notorious B.I.G. gedacht! Da Bad-Boy-Boss Puff Daddy aber leider zu knauserig bzw. zu langsam war, den Producer Rashad Ringo Smith anständig zu entlohnen, ging das Instrumental kurzerhand über den Violator-Manager Chris Lighty an den zahlungswilligeren LL Cool J. Dem Vernehmen nach war man bei Bad Boy nicht erfreut über den Move… Pech gehabt, würde ich sagen, und LL Cool J hatte gut lachen.

Auch wenn LL mit seinem Audio-Softporno einen satten Hit landete, ist weiterhin erkennbar, für wen der Beat eigentlich gedacht war – denn im Intro sowie in der Hook hören wir im Hintergrund das Sprachsample Go Brooklyn, go Brooklyn! aus Stetsasonics Go Stetsa, berühmnt geworden durch Top Billin‘ von den Audio Two. Nun, LL kommt aus Queens, nicht aus BK. Aber wie wir alle wissen, ist Bed-Stuy Brooklyn die Heimat von Biggie Smalls. Da man das Sample offenbar nicht aus dem Beat gefiltert bekam, sah sich LL zu dem Kunstgriff genötigt, in der Hook über die Angebetete zu proklamieren „I represent Queens, she was raised out in Brooklyn“, damit das Ganze halbwegs Sinn ergab. Und tatsächlich, wenn man die Geschichte dahinter nicht kennt, fällt es auch nicht auf. Elegant gelöst von Ladies Love Cool James.

Wie ich nach all den Jahren drauf gekommen bin? Durch DJ Filthy Rich, der Biggie kürzlich One More Chance auf dem Doin‘ It-Beat gab.