Neue NDR-Doku: Hip Hop – Made in Germany (Rap in Deutschland von den 1980ern bis heute)

Hip-Hop-Triumvirat unterwegs in Heidelberg: Martin Stieber, Cora E, Toni-L

Neues Doku-Futter: Hiphop – Made in Germany heißt der neueste Versuch, die Entwicklung der hiesigen (Rap-)Kultur in einem mehrteiligen Format abzubilden. Vier Folgen mit jeweils rund 45 Minuten Spielzeit sind in der ARD-Mediathek verfügbar. Durch die Dekaden führen uns jeweils zwei Protagonisten, die gemeinsam im Auto durch eine Stadt cruisen, die für die Entwicklung des jeweiligen Jahrzehnts als maßgeblich gesehen wird: Toni L und Martin Stieber rollen durch Heidelberg (Folge 1, 80er Jahre), Denyo und Eunique sind in Hamburg unterwegs (90er Jahre), Kitty Kat und Ali Bumaye in Berlin (die 2000er) und – na klar – Celo und Abdi machen FFM unsicher (2010er).

Es werden unterwegs nicht nur Fahrgäste wie z.B. Cora E eingesammelt, immer wieder kommen auch die Einflüsse gesellschaftlicher Entwicklungen und prägender Ereignisse zur Sprache – die Wende, Rostock-Lichtenhagen, der 11. September, Hartz 4 oder der NSU. Darum sind nicht nur Leute wie Staiger, Morlockk Dilemma, Afrob und Prinz Pi mit ihren Eindrücken am Start, sondern auch Gregor Gysi, Joe Chialo und Michel Friedman. Durch das Konzept der Doku entstehen eher persönliche Porträts der jeweiligen Zeit, die (Deutsch)Rap als den vielzitierten Spiegel der Gesellschaft zeigen. 

Klar, dass man bei vier Folgen à 45 Minuten, die jeweils ein ganzes Jahrzehnt thematisieren sollen, nur einen ganz kleinen Abriss von all dem erwarten kann, was Hip Hop hierzulande zu bieten hatte und hat. Ein umfassenderer Blick gelingt am ehesten noch in der ersten Folge, danach fokussiert sich die Doku nahezu ausschließlich auf Sprechgesang und die Perspektive einzelner Akteure. Vermutlich war es auch nicht der Anspruch der Verantwortlichen, mit dieser Doku umfassend die Hip-Hop-Historie hierzulande zu dokumentieren – aber was nicht ist, kann ja noch werden, immerhin steht überall, es handele sich um „Staffel 1″… wer weiß, was da noch kommt.

Ach ja, und Falco kriegt seine Props, R.I.P. King.

Hier geht es zur kompletten Reihe in der ARD-Mediathek

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