CBS News 60 Minutes brachte 1978 die Doku West Coast Story über die mexikanisch-amerikanischen Straßenbanden von East Lost Angeles auf die US-Bildschirme, wohl einen der ersten Filme über die Gang-Kultur an der Westküste überhaupt. Allzu differenzierte Betrachtungen sollte man also nicht erwarten, sondern die Doku gleich als das nehmen, was sie ist: ein erster Blick in eine den Zuschauern (damals) völlig fremde und gänzlich verschlossene Welt, in der sich zumeist junge Menschen im Namen ihrer Nachbarschaften gegenseitig abschlachten, ohne dass es den Rest der Welt interessiert. Der stets furchtlose, immer perfekt frisierte NBC-Host Dan Rather begibt sich nach East L.A. in die Welt der Bandanas, Wifebeater und Schnauzbärte, interviewt (Ex-) Gangster, Cops und Kirchenmänner, lässt sich Kriegsnarben zeigen und ist live dabei, wie sich ein gewisser Happy bei Zielübungen selbst in den Bauch schießt. Erinnert mich daran, demnächst mal wieder Blood In Blood Out zu gucken.
Übrigens: Die Maravilla-Gangs zählen zu den ersten Straßenbanden in Los Angeles überhaupt. So existieren die im Film gezeigten Hoyo Maravillas bereits seit Mitte der 1930er Jahre, mehr Infos gibt es hier, die Gründung der (mit den Hoyos verfeindeten) Gang White Fence, deren Ex-Mitglied Ruth Sanchez in Teil 2 der Doku interviewt wird, datiert sogar zurück bis in die 1920er (Infos hier).