Es gibt dieser Tage ein paar Golden-Era-Comebacks zu feiern – Camp Lo haben was Neues am Start, Grand Daddy I.U. hat ein frisches Album draußen, Rakim arbeitet an einer neuen LP. Der Preis für die gelungenste Rückkehr 2015 ist meinerseits allerdings schon vergeben und geht klar an Street Smartz und Da God Sunz, die sich mit dem Track 3 Points furios zurückmelden… Cocaine 4 ya Eardrums!
Für alle, die sich fragen, wer diese Jungs sind, gehen wir zurück nach 1996 und besuchen Brooklyn. Die Street Smartz, bestehend aus F.T. (Fuc That) und Six Shoota, haben gerade bei Tru Criminal Records unterschrieben. Die Tinte unter dem Plattenvertrag ist noch nicht ganz trocken, als Six Shoota einen Urlaub auf Staatskosten antreten muss. F.T. macht das, was sein Name erwarten lässt: Er scheißt drauf und zieht das Ding trotzdem durch, mit freundlicher Unterstützung von Moaz und DJ KO. Drei Maxis – Ain’t No Burna, Problemz und F-It-Less – bringen die Street Smartz auf Tru Criminal raus. Alle drei Maxis sind Burner, wie sie im Buche stehen, wobei Metal Thangz (die B-Seite von Problemz) mit Feature von O.C. und Pharoahe Monch heraussticht.
1997 erscheint dann die hervorragende Tru Criminal Records EP, auf der die überschaubare Labelfamilie representet: neben F.T. und seinen Jungs mischen die God Sunz und AK Skills mit. Das Sahnehäubchen sind die Producercredits – keine geringeren als Buckwild und Lord Finesse haben die Beats geschraubt, was man hören und fühlen kann. Wer die EP nicht kennt, der hat was verpasst. Don’t Trust Anyone von den Street Smartz ist einer meiner All-Time-Favorites, und auch die restlichen Tracks sind Überbomben (mit Ausnahme des letzten Stücks – das Original von Metal Thangz sagt mir sehr viel mehr zu als der von Eddie James produzierte Remix).
https://www.youtube.com/playlist?list=PLGwbWl3sgUnBLlxTiGDW9KJb7KORX3bXP
Zu Don’t Trust Anyone gibt es auch einen klassischen Clip aus dem Herzen NYCs, den ich hier schon mal vor gut fünf Jahren gepostet habe. Seitdem hat sich nichts geändert: Ich liebe diesen Song mit dem James-Bond-Sample, seit ich ihn das erste Mal auf einem Mixtape hören dürfte.