Wie das alles begann: Everlast und das Rhyme Syndicate

EverlastBeim Namen Everlast denkt man an drei Dinge. Erstens: die Gruppe House Of Pain, als deren Frontmannn er weltweit bekannt wurde. Zweitens: die erstaunliche Verwandlung zum Blues-Raubein Whitey Ford Ende der 90er. Und drittens vielleicht noch an den kurzen, aber heftigen Beef mit Eminem. Woran man eher nicht denkt ist das Rhyme Syndicate. Doch genau in dieser schlagkräftigen, von O.G. Ice-T gegründeten Posse aus Rappern, DJs und Producern nahm Everlasts Karriere ihren Anfang. Zweifler können einen Blick auf das Video zu Syndication von 1988 werfen, in dem der damals 19-Jährige eine Menge Hände schüttelt.

1989 wirkte Everlast dann auf Ice-Ts Posse-Party-Track What Ya Wanna Do vom Iceberg-Album mit. Obwohl ich die Iceberg-Videokassette besaß, kam ich erst Jahre später drauf, dass es wirklich Everlast war, der hier mit DJ Evil E, Donald D und Bronx Style Bob representete. Der im Video auftauchende Divine Styler wurde Jahre später ebenfalls Mitglied bei House Of Pain – er ist mehrfach auf der letzten LP Truth Crushed To Earth Shall Rise Again (1996) zu hören.

http://www.youtube.com/watch?v=FZ6HPq-yVe8

1990 folgte der Wendepunkt mit dem desaströsen Album-Flop Forever Everlasting. Die ausgekoppelte Single The Rhythm hatte zwar mit Ice-T, Donald D und N’Dea Davenport (Brand New Heavies) fähige Leute am Start, mehr als eine belanglose Tanznummer kam dabei aber nicht heraus.

Der Rest des Albums war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut; herausragende Tracks suchte man vergeblich. Zumindest besser als The Rhythm war die zweite Single I Got The Knack: In der Hook scratcht mit DJ Lethal ein weiterer späterer HOP-Weggefährte, im Video gibt es Cameos von Ruthless Bitch Tairrie B, Divine Styler und Ice-T. Everlast selbst erinnert hier optisch stark an Großmeister B aka Bud Bundy.

In den Jahren nach der gefloppten LP kam es zur Rückbesinnung auf die irischen Wurzeln inklusive des Imagewechsels zum „Hip-Hop-Hooligan“, wie er von der Presse gern genannt wurde. Die Haare kamen ab, die Stimmbänder wurden mit Rauchwaren und Schnaps auf Vordermann gebracht und mit DJ Lethal und Danny Boy wurde House Of Pain gegründet – hätte Everlast vorher solo Erfolg gehabt, wäre es dazu wohl nie gekommen.

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