PCP-geschwängerte Gewaltphantasien, Verschwörungstheorien, Sex, Drogen, eine grundlegend antisoziale Message und Skills, Skills, Skills – aus diesen wundervollen Komponenten mischte Cage die beste Musik seiner Karriere, bevor er nach seinem zweiten Album Hell’s Winter (2005) in die Emo-Schiene abdriftete.
1992 nannte sich der damals frisch aus der Psychiatrie Entlassene noch Keige und bildete mit Colossus und Mars die Crew Bloody Ruffnecks, die sich kurz darauf in Mudbones umbenannte. Die 2012 inoffiziell releaste Compilation Mudbones Madness enthält zwischen 1992 und 1994 entstandene Aufnahmen wie das erste Demo Crazy Man Ahead, das für Interesse seitens von Columbia Records sorgte (der von Pete Nice/Ex-3rd-Bass angeleierte Plattendeal kam jedoch nie zustande, da Cages Drogenexzesse die Zusammenarbeit im Studio unmöglich machten). Der Rest der Tracklist besteht hauptsächlich aus Promos, die Keige mit den Mudbones für die Radioshow von Stretch & Bobbito auf 89.9 WKCR produziert hatte.
Die Aufnahmen sind der Beweis, dass Cage schon früh über großes Talent und einen noch größeren Dachschaden verfügte. Dieses Demo ist nichts für zarte Gemüter, die Beats sind saudreckig, vom N-Wort wird inflationär Gebrauch gemacht und für den textlichen Inhalt verweise ich auf den Anfang dieses Artikels.
Ein paar Zusatzinfos: Rich Bring’Em Back (Track 1) ist Cages Feature-Strophe für das Album Dust 2 Dust von Pete Nice, als dieser noch davon ausging, mit dem jungen Rapper sei etwas anzufangen. Wer mehr über die mysteriösen Mudbones wissen will, der hat Glück: Das Cover der auf 25 (!) Stück limitierten CD enthält ein Interview mit Keige/Cage, das ein bißchen Licht ins Dunkel bringt.