Einige Rapper werden mir auf immer und ewig aufgrund eines einzigen Tracks in Erinnerung bleiben. Einer davon ist Royal Flush, der mit Nore im Hookline-Schlepptau die dicken Klunker an der Kette aka Iced Down Medaillons besang. Das zugehörige Album ist erste Liga, aber selbst wenn es scheiße wäre, würde sich der Kauf wegen dieses einen Tracks lohnen. Getragen von einem Gwen-McRae-Sample (I Got Nothing To Lose But The Blues) gibt es Thug-Rap der alten Schule. Das Video zu Iced Down Medaillons ist ein Lehrstück über die einzig legitime Weise, Rap und Luxusgüter zu kombinieren: Hier wird der Juwelier noch persönlich ausgeraubt, bevor der Schampus auf den Tisch kommt. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, Stimme und Flow passen auf den Beat wie der Stein in die Vitrine. Queens-Stuff der besten Sorte, word.
Das Album Ghetto Millionaire (1997) war bis 2005 der einzige Longplayer des wohlgenährten MCs aus Flushing und wurde von Meistern ihres Fachs produziert – E.Z. Elpee hat eine Menge gemacht (auch den obigen Geniestreich), ansonsten saßen Buckwild, Hi-Tek, L.E.S. von den Beatnuts und Da Beatminerz hinter’m Pult, um den Rapper scheinen zu lassen. Letztere zeichneten sich für das überdope Movin On Ya Weak Production verantwortlich, bekannt aus diversen Freestyle-Sessions. Verbalunterstützung auf Ghetto Millionaire leistete Queens-Homie Mic Geronimo auf drei Tracks, und hier könnt Ihr Euch das komplette Album anhören. Wieder so ein Klassiker, den dank mieser Promotion kaum jemand kennt. Das erste richtige Royal Flush Release war das verdammt relaxte Rotten Apple (1996) mit Nas-Sample und dichtem Beatgeflecht, das wieder auf das Konto von E.Z. Elpee ging.
Das VIVA2-Format Supreme, das uns damals so einige Perlen bescherte, sorgt für den krönendem Abschluss: eine ominöse Studio-Performancevon Royal Flush namens Thug Niggaz, die ich auf YouTube gefunden habe. Der Meister raucht sich in der Booth breit und spuckt Reime aus, als würde er den ganzen Tag nichts anderes machen. You know the repercussion when you talk about Flushing…
Als Gast-MC schneit Royal Flush auch im aktuellen Jahrzehnt ganz gerne mal vorbei und zeigte zuletzt auf dem Track Hoodness von B.A.M. (2011), dass er’s nicht verlernt hat.
Ein Gedanke zu “Thug Rap aus Queens: Royal Flush ft. Noreaga – Iced Down Medaillons (1997)”