Hier hörte Gerüchten zufolge auch der Teufel persönlich ganz gerne mal rein: Better Off Dead / Never Coming Home (1994) hieß die einzige Maxi von Half Pit Half Dead aus New York, einer Gruppe, die zu den ersten Vertretern des Genres Horrorcore gezählt werden darf (sowohl die Gravediggaz als auch die Flatlinerz veröffentlichten im selben Jahr ihre Debüts). Blutrünstige Texte, dämonische Metaphern und das eindeutige Video zu Better Off Dead sprechen eine deutliche Sprache, auch das Sample könnte aus einem Horrorfilm stammen (ist aber eigentlich einer Version von Ain’t No Sunshine entnommen). Ein obskurer Klassiker von der dunklen Seite der New Yorker Independent-Szene.
Die B-Seite Never Coming Home kannte ich bis vor Kurzem noch überhaupt nicht, aber sie gefällt dank roher Drums und funkigem Sample (auch wenn letzteres etwas in den Hintergrund rückt). Weniger Horrorcore als die A-Seite, dafür aber perfekt fürs Mixtape zum Haftantritt mit schlechten Aussichten auf Bewährung.
http://www.youtube.com/watch?v=dccrhCrS3Lw
Der weitere Output der Crew beschränkte sich auf einen Beitrag zum Soundtrack von The Fear, einem Horrorfilm von 1995 mit sahniger 3.1-Wertung bei der IMDb. Dort konnte man neben der A-Seite ihrer Maxi auch den (scheinbar exklusiv für den Film aufgenommenen) Track Black Peter featuring Reggae-Sänger Machete hören.
Auch wenn die Mitglieder der Army From Hell ebenso schnell von der Bildfläche verschwanden, wie sie aufgetaucht waren, haben sie doch die Geburtsstunde des Begriffs „Horrorcore“ mitgeprägt und mit Better Off Dead einen verkannten Klassiker geschaffen – manchmal muss das eben reichen.