Smoothe Da Hustler – Once Upon A Time In America
Jahr: 1996
Benannt nach dem episch angelegten Film von Sergio Leone mit Robert DeNiro, erschien das Debüt von Smoothe Da Hustler 1996 auf Profile Records. Wer den Film gesehen hat, stellt höchstwahrscheinlich hohe Erwartungen an ein Album mit dem selben Namen… was soll man sagen, außer: es ist immer schön, wenn hohe Erwartungen nicht enttäuscht werden, wie in diesem Falle. Diese Platte fängt die Atmosphäre der rauen 90er Jahre an der Ostküste perfekt ein.
Nach einem kleinen Intro geht es auch gleich in die vollen, nämlich mit Fuck Whatcha Heard featuring Trigger Tha Gambler (Smoothes Bruder und andere Hälfte der Smith Brothers). Die MCs und der langsam dahinrollende Beat passen zusammen wie die berühmte Faust aufs Auge, und der Track verbreitet eine derart bedrohliche Stimmung, dass man unweigerlich die Deckung hochnimmt, falls er einem direkt aus den Boxen an die Kehle gehen sollte. Das gilt auch für die meisten der anderen Stücke, langsam, aber mit ungemein aggressiver Energie, was nicht zuletzt an Smoothes Reibeisenstimme liegt. Natürlich behauptet er sich auch auf zurückgelehnteren Tracks wie dem hervorragenden Only Human.
Außer seinem Bruder Trigger ist nur noch D.V. alias Christ als Gastrapper vertreten, der mit seinem einzigartigen Singsang-Style Dollar Bill und Murdafest perfektioniert. Aber mehr Gäste braucht dieses Album auch nicht, Smoothe dreht jeden Beat alleine souverän durch die Mangel. Selbstverständlich ist auch sein bekanntestes Stück mit dabei, Broken Language, und wer nicht weiß wovon ich rede, der hat einen der innovativsten Songs der 90er verpasst – auch auf deutsch haben viele versucht das Ding nachzumachen, mal mehr (Feinkost Paranoia – Der Schwaller), mal weniger (Hausmarke – Turntablerocker) gelungen. Das Ding ist jedenfalls ein Knaller: keine Hook, kein R&B, kein garnichts. Nur ein minimalistischer Brecher-Beat von DR Period (der das ganze Album produziert hat), dazu Smoothe plus Trigger am Mikrophon, die abwechselnd das tun was sie am besten können: Rap ohne Umweg direkt von Brooklyns Straßen liefern. Den Track kann man in 25 Jahren spielen, und er wird immer noch einer der härtesten sein. Die Verkörperung all dessen, was ich am 90er NYC HipHop geliebt habe.
Hört das Album, dann wisst Ihr warum Smoothe sich zu Recht Da Hustler nennt. Und jetzt Kapuze auf, Spliff angefeuert und die Nackenmuskeln einrasten lassen:
Der Track ist so derbe, werd das Album heute Abend noch mal rauskramen!