Who’s got the motherfuckin‘ dopest Verse?

madkap

Mad Kap – Look Ma Duke, No Hands

Jahr: 1993

Viele CDs in meiner Sammlung sind sozusagen Einzelstücke. Nicht, dass es sich um besonders seltene Exemplare handeln würde, sondern eher in dem Sinne, dass die entsprechenden Künstler nie etwas anderes releast haben. So ist es mit diesem Album von Mad Kap, das 1993 auf Loud Records/RCA erschien. 9 Tracks stark (exklusive Interludes) und mit einem Sound ausgestattet, den man nach dem ersten Hören wohl eher der Ostküste zuordnen würde, zeigt ein Blick ins Booklet: das Album ist in LA aufgenommen worden. Auch kommen einige bekannte Kalifornier zu Wort, genauer gesagt die Alkaholiks auf Beddie-Bye und King Tee auf Check It Out. Der Jamaikaner Daddy Freddy, seines Zeichens Erfinder des Ragga-HipHop, gibt Phuck What Ya Heard ein entsprechendes Finish, und auf fast allen Tracks spielt MadKap-Member Dr. Soose die Trompete. Mein Favorit: When It Rains It Pours, was übersetzt in etwa mit „wenn’s kommt, dann kommt’s dicke“ zu vergleichen ist. Coke und Motif erzählen Geschichten über Gewalt, trauernde Familien und „Babies havin‘ Babies“, während der Beat mit seinem hohen Kopfnick-Faktor die Nackenmuskeln strapaziert.

Was erwartet einen insgesamt? Fetter Boom-Bap-Sound, Skills, Cuts, typisches Posse-Hook-Gebrüll (Dopest Verse zum Beispiel hat all das auf einmal)… Musik, zu der man sich die Timberlands anziehen möchte um rumzuspringen wie ein Irrer. Dr. Soose’s Trompetenspiel gibt dem Album den letzten, besonderen Schliff, denn Hardcore-Rap mit Live-Instrumentierung war auch damals nicht unbedingt alltäglich.

Auf King Tee’s 93er „Tha Triflin Album“ gab es noch mal ein Gastfeature, ansonsten habe ich seit diesem Album nichts mehr von Mad Kap gehört oder gesehen; auch keine Solo-Projekte der Rapper Coke und Motif, und auch kein Trompeten-Album von Dr. Soose… Keine Ahnung wieso  nichts hinterherkam, schade ist es auf jeden Fall. Aber man soll ja immer zufrieden sein mit dem was man hat, also bin ich froh, dass überhaupt ein Album erschienen ist. Sie hätten’s ja auch lassen können.

Gut, dass sie’s nicht getan haben.

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