Im Artikel Rap-Kids der 90er habe ich vor über vier Jahren die Frage gestellt, ob es heutzutage noch ernstzunehmende Vertreter der Gattung wie damals Illegal oder Shyheim gibt – und verneint. Jetzt haben wir 2015, und die Lage hat sich geändert. Die Antwort hat 7 Buchstaben: TJ Brown, 14-jähriger Nachwuchs-Rapper aus Harlem. Das erste Mal gehört habe ich von diesem Jungen durch eine Doku, in der er als die „Zukunft des Rap“ vorgestellt wurde, nur viel zu hören gab es dort von ihm nicht. Später habe ich auf Facebook bzw. YouTube einige Dinger von ihm gefunden, die es definitiv wert sind, gecheckt zu werden. Dabei macht TJ aus seinen Vorbildern keinen Hehl, ganz im Gegenteil: Viele seiner Videos sind offensichtlich eine Hommage an die Rap-Kids von früher (insbesondere Da Youngstaz und Shyheim), teilweise auch an die ältere Idole wie Rakim oder Nas. Der Knabe hat auf jeden Fall krasses Potenzial, einen guten Geschmack und eine unfassbare Energie, die ihn wie eine Mini-Version eines gestandenen Rap-Veteranen wirken lässt. Ich bin sehr gespannt, was da noch kommen wird. Hört und seht selbst: