30. April 1992: Während die letzte Folge der Cosby-Show im US-Fernsehen läuft, versinkt Los Angeles im Chaos. Bereits am Abend zuvor hatten in South Central die schlimmsten Unruhen begonnen, die die Stadt seit den 1960er Jahren erlebt hatte. Auslöser war der Freispruch von vier weißen Polizisten des Los Angeles Police Departments (LAPD), die den schwarzen Autofahrer Rodney King schwer misshandelt hatten und dabei gefilmt worden waren. Während der sechstägigen Ausschreitungen starben 53 Menschen, mehr als 2.000 wurden verletzt. Die Unruhen endeten erst, als Präsident George Bush die Marines und die Nationalgarde in Los Angeles einmarschieren ließ.
Speziell Gangsta Rap war Vorbote dieser Ereignisse – unzählige Rapper aus L.A. hatten die Brutalität des paramilitärisch hochgerüsteten Haudrauf-Departments und die daraus resultierende Stimmung in den Straßen der Stadt immer wieder in ihren Texten thematisiert. Zeugnis davon legt der 2012 veröffentlichte Film Uprising: Hip Hop and the L.A. Riots von Regisseur Mike Ford ab. In Rückblenden beschreibt die von Snoop Dogg erzählte Doku, wie es zur Explosion der Gewalt kam und welche Rolle Rap von der Westküste dabei spielte. Interviewt werden Zeitzeugen wie Kurupt, KRS-One und John Singleton (Regisseur von Boyz N The Hood). Auch Schlüsselfiguren der Ereignisse kommen zu Wort, darunter der 2012 verstorbene Rodney King selbst sowie Henry Watson, der während der Krawalle zusammen mit weiteren Tätern den weißen LKW-Fahrer Reginald Denny vor laufenden Kameras halb tot prügelte. Unbezahlbar ist das Original-Interviewmaterial aus den 90ern, in dem die Mitglieder von N.W.A oder auch 2Pac und Ice-T teilweise vor Ort Kommentare abgeben bzw. ihre Sicht der Dinge schildern.