Der „Journalist“ Stefan Kreitewolf hat im „Handelsblatt“ einen „Artikel“ über die Hip-Hop-Szene geschrieben und enttäuscht meine Erwartungshaltung nicht: Der Beitrag ist wie so viele vor ihm ein Paradebeispiel für die tief verwurzelte Unfähigkeit deutscher (Print-)Medien, sich differenziert mit der Subkultur Hip Hop auseinanderzusetzen. Wieso sollte man auch vernünftig recherchieren, wenn man stattdessen altbekannte Klischess von „selbsternannten Ghettokids“, tief hängenden Hosen und schrägen Caps runterspulen und Fragen stellen kann wie „Erlebt der Gangsterrap, der in den 1990er-Jahren in den USA eine Welle der Gewalt auslöste, in Deutschland eine Renaissance?„. Natürlich werden die Namen sämtlicher Rapper wieder in Anführungszeichen geschrieben, um ihnen von vornherein jegliche Ernsthaftigkeit abzusprechen (Beiträge über Künstler anderer Musikrichtungen kommen im „Handelsblatt“ jedenfalls ohne die kleinen, aber vielsagenden Strichlein aus). Nebenbei liest sich der „Artikel“, als wäre er in irgendeiner halbseidenen SEO-Agentur per Textgenerator zusammengeschustert worden. Was wir (mal wieder) daraus lernen können, sagen uns The Terrorists aus Houston mit freundlicher Unterstützung von Bushwick Bill. Blutrünstig, gewaltverherrlichend, Hip Hop eben.