South Jamaica, Queens im Haus: Fly Shit von Aasim ist einer der ultimativen Spätneunziger-East-Coast-Tracks. Segen und Fluch, dass ich ihn erst 25 Jahre später zu hören bekommen habe. Einerseits wäre das Leben seit ’97 mit diesem Track im Walkman/Discman/Auto/Ohr sicher nicht schlechter gewesen. Andererseits hat es auch was, so ein grandioses Teil in den 2020ern zum allerersten Mal zu hören.
Dass Fly Shit damals gepflegt wohl nicht nur unter meinem Radar hindurchflog, lag an Loud Records, die den Track lediglich auf einem Promo-Tape namens The Set-Up veröffentlichten. Wer der Producer dieses Stücks ist, konnte ich bisher noch nicht herausfinden, aber er hat einen verdammt guten Job gemacht (in seiner Grundstimmung erinnert mich das Teil an einen anderen meiner Lieblingstracks von 1997, das nicht ganz so schleppende Against The Grain von Sauce Money). Und Aasim flowt ohne Punkt und Komma, am Ende sieht sich der Homie im Hintergrund gezwungen, den Beat zu stoppen und das Mic abzuschalten. Fly Shit eben.
Später war der Mann im Bad Boy-Lager unterwegs (wohl auch als Ghostwriter), tauchte immer mal wieder auf Mixtapes verschiedener DJs wie Whoo Kid, Big Mike oder Roc Raida auf, ab 2005 releaste er auch eigene Mixtapes. Der große Durchbruch blieb ihm verwehrt, aktiv ist er auch heute noch – vor ein paar Tagen hat er via Instagram sein kommendes Album 1978 angekündigt.