Das Ausnahmetalent Supernatural dürfte jedem ein Begriff sein, der sich auch nur ansatzweise mit der Kunst des Freestylens im Rap auseinandergesetzt hat. Der Mann aus Indiana ist eine Legende in der Off-The-Top-Sparte, also der Freestyle-Variante, die vorher nicht ihren Weg auf Papier gefunden hat. In diesem Genre setzte Supernatural neben z.B. Juice aus Chicago Maßstäbe. Mit Juice verbindet ihn neben dem Freestyle-Genie und einem legendären Battle auch eine weitere Gemeinsamkeit: Die Querelen, ein Studioalbum auf den Markt zu bringen. Supernat hatte bereits 1994/95 seine Erstlings-LP Natural Disasters aufgenommen, die auf dem EastWest-Sublabel Elektra Records erscheinen sollte. Nach einem Wechsel in der dortigen Chefetage wurde das Album zurückgestellt – ein Schicksal, das zu der Zeit diverse geplante Elektra-Releases ereilte.
Fast 30 Jahre später gibt es jetzt endlich eine offizielle Version des Albums, 21 Tracks stark und direkt von den Original-DATs gezogen. Veröffentlicht wurde es vor zwei Wochen von 90’s Tapes, die mit dem Release das neue Jahr 2024 begrüßten (Vinyl, Tape und CD von Natural Disasters sind bereits ausverkauft). Mich hat das sehr gefreut, denn ich bin zwar mit Supernaturals Freestyle-Arbeit vertraut, aber seinem Studio-Output hatte ich bislang weniger Beachtung geschenkt. Checkt das Album, zu dem Producer Djinji Brown diese wunderschönen Sätze sagte: „This album was created between January – April of 1995 in Brooklyn, NYC. It was a special moment in time captured musically by two friends who had a vision. A vision that really couldn’t be labeled, but could only be put into sounds. In my mind this album could only have been created in Brooklyn at this exact juncture in time. “
Kenne das Album. Hab es relativ spät entdeckt. Supernatural ist schon ne Wucht am Mic und an den Reglern wurde guter Eastcoast produziert.
Ich auch, komplett eigentlich erst mit diesem Release hier… finde ich immer wieder ganz cool, nach vielen Jahren solche Sachen quasi neu zu entdecken.
Ich habe viele Sachen aus den 90ern entdeckt, sehr gute Sachen, die ich ohne Blogspot-Seiten nie kennengelernt hätte.
Ich kenne jedoch nur ein kleinen Bruchteil vom Ganzen und das wird anderen bestimmt nicht anders gehen. Denn um den US-Rap komplett zu kennen, müßte man schon sehr viel Zeit seines Lebens dem Hören dieser Musik opfern. An Quellen zu alten Releases (die gute alte Zeit der 90er) und neuen mangelt es im Internet nicht. Mich interessieren nach wie vor gute Releases von der Ostküste, Midwest bis zur Westküste. Ich höre am meisten Eastcoast Boom Bap Sachen und Westcoast.