Am 1. Februar 2021 ist der Fotograf Ricky Powell mit 59 Jahren an Herzversagen gestorben. Er begann seine Karriere 1986 auf der Raising Hell-Tour von Run-D.M.C. und den Beastie Boys, mit letzteren verband ihn auch eine lebenslange Freundschaft, die ihm den Titel „vierter Beastie Boy“ einbrachte. Vor allem anderen war der Rickster aber ein essenzieller Teil der New Yorker Hip-Hop-Kultur, ständig unterwegs in den Straßen des Big Apple, ausgerüstet mit Transistorradio und diversen Kameras, um die Kultur der Stadt zu dokumentieren und Interviews für seine TV-Show Rappin‘ With The Rickster zu führen.
Die meisten werden beim Lesen importierter Hip-Hop-Mags, spätestens aber seit dem Internet-Zeitalter auf Bilder des Ricksters gestoßen sein – häufig, wie es so ist, ohne zu wissen, von wem die Fotos eigentlich stammen. Auch bei mir hat es etwas gedauert, bis ich dahintergekommen bin, dass er für einige wirklich großartige Shots verantwortlich ist, die ich seit Ewigkeiten in meinem Sammelordner habe – darunter die grandiose Porträtserie von Eazy-E in einem New Yorker Hilton-Hotel und das Foto von Big L in der Booth.
Welchen Stellenwert Ricky Powell für die Hip-Hop-Szene der East Coast und die Stadt New York City hatte, kann man nach einem Blick in den folgenden Trailer zur Doku The Individualist ahnen, in dem u.a. Chuck D, LL Cool J, Bobbito und D.M.C. über den Meister und sein Werk sprechen. Die eigentlichen „Stars“ sind aber auch hier die zahlreichen Fotos. Ruhe in Frieden, Ricky Powell.