Vor der Slim Shady LP (1999) und auch noch vor dem 1.000-Pressungen-Debüt Infinite (1996) war Marshall Mathers Teil der Crew Bassmint Productions/Soul Intent. Als M&M teilte er sich das Mic mit Chaos Kid (R.I.P.), im Hintergrund agierten Producer Manix und DJ Buttafingas. Zwischen 1990 und 1995 entstanden drei Tape-Releases mit Features von D-12s Proof (R.I.P.) und Delirious D in den namensgebenden Bassmint Studios der Brüder Mark und Jeff Bass. Alle drei Tapes sind mittlerweile nahezu vollständig online aufgetaucht und bieten die Gelegenheit, Eminem auf Beats zu hören, wie sie heute auch der hängengebliebenste Retro-Producer nicht mehr bauen würde. Hier sind sie – jeweils als Stream und Download:
Bassmint Productions – Steppin‘ Onto The Scene (1990)
Das ist also das erste „echte“ Tonträger-Release des MCs aus Detroit: Drei Tracks von M&M, drei von Chaos Kid, einer davon featuring Delirious D – fertig ist die Laube. Schnelle Beats, schnelle One-Take-Raps, alles im Kellersound-Gewand und natürlich mit Cuts von DJ Butterfingers, denn Cuts waren damals Pflicht. Allerdings fehlt der dritte A-Seite-Track von Eminem namens Under New Management, der es noch nicht aus der Versenkung ins Netz geschafft hat.
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Soul Intent – Still In The Bassmint (1992)
Zwei Jahre später: Immer noch im Keller, immer noch selbst designte Graff-Cover, immer noch teilen sich M&M und Chaos Kid das Mikrophon brüderlich, Manix produziert. Auch hier finden sich größtenteils Uptempo-Nummern mit einer Ausnahme: das gechillte The Day It Dawned von Chaos Kid. Es fehlt der gemeinsam perfomte Track 3 der B-Seite namens Soul Intent – allerdings existiert scheinbar ein Live-Mitschnitt des Stücks, den man sich hier reinziehen kann.
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Soul Intent – Fuckin‘ Backstabber (1995)
Auf die beiden Demo-EPs folgte 1995 die erste Tape-Single mit den Tracks Fuckin‘ Backstabber (featuring Proof) und Biterphobia, beide porduziert von Manix. Passend zu Mitte 90 rockt Eminem hier den Zungenbrecher-Style. Dies war das letzte Release, bevor er mit dem zuerst übergangenen und Jahre später gefeierten Solo-Debüt Infinite an den Start kam (das übrigens auch in den Bassmint-Studios aufgenommen wurde) und in den Folgejahren erst das Rap-Game und dann die Charts eroberte.
Hier geht’s zum Download: Soul Intent – Fuckin‘ Backstabber
Noch ein Tipp: Die Soundcloud-Page von Soul Intent ist eine kleine Schatztruhe für Fans mit vielen weiteren Tracks und Snippets. Der berüchtigte N-Wort-Freestyle, den Benzino während des Beefs mit Eminem ausgegraben und gegen diesen eingesetzt hatte, stammt übrigens aus den späten 80ern und findet sich auf keinem der Tapes. Der zweite MC von Soul Intent Chaos Kid, der Eminem während der damaligen Rassismus-Debatte in Schutz genommen hatte, beging 2011 Selbstmord.
Hammer! Vielen Dank dafür.