1991 schmiss sich Ice-T in Schale und das brillante Album O.G. – Original Gangster auf den Markt. Viele sagen, es handele sich hierbei um sein bestes Werk überhaupt, und Klassiker wie der Titeltrack Original Gangster, New Jack Hustler oder Midnight machen es schwer, dem zu widersprechen. Hier war auch der erste Song des skandalumwitterten Rock-Projekts Body Count am Start, das kurze Zeit später mit Cop Killer für weltweite Schlagzeilen sorgte. Kurz gesagt: Eine Musik-Sammlung ohne dieses Album ist nicht komplett.
Großartigerweise wurde die gesamte LP auch verfilmt, und zwar als OG – The Original Gangster Video. Es gab eine Version für die USA, eine für Australien, eine für den britischen Markt und natürlich keine für Deutschland und den Rest – wer hierzulande fündig wurde, dürfte ein stolzes Sümmchen für die Kassette hinlegen. Im Gegensatz zu The Iceberg Video habe ich das OG-Tape nie zu Gesicht bekommen. Aber das digitale Zeitalter heilt solche Wunden, und so findet sich das Gesamtwerk nun auf YouTube, und zwar ganz ohne Spulerei in Form von einzelnen Clips – das ist Komfort Jahrgang 2012.
Regie führte der Meister hier noch höchstpersönlich, meine momentanen Favoriten sind Fried Chicken und natürlich das durchgeknallte Lifestyles Of The Rich And Infamous. Klickt einfach auf den jeweiligen Titel, und YouTube und Konsorten öffnen sich in einem neuen Fenster.
1. Home Of The Bodybag
2. First Impression
3. Ziplock
4. Mic Contract
5. Mind Over Matter
6. New Jack Hustler
7. Ed
8. Bitches 2
9. Straight Up Nigga
10. O.G. Original Gangster
11. The House
12. Evil E – What About Sex?
13. Fly By
14. Midnight
15. Fried Chicken
16. Lifestyles Of The Rich And Infamous
17. Body Count
18. Prepared To Die
19. Escape From The Killing Fields
20. Street Killer
21. Pulse Of The Rhyme
22. The Tower
23. Ya Shoulda Killed Me Last Year / M.V.P.s
Heute werden Preise zwischen 10 und 25 Euro für gebrauchte oder (angeblich) neuwertige Exemplare der VHS-Kassette aufgerufen. Wer das Tape zu Weihnachten verschenken will, der sollte nicht vergessen, einen Videorecorder dazuzupacken,.
Auf meiner VHS gibts nach dem Abspann noch nen „Hidden Track“ der was mit Bienenstöcken zu tun hat 😉
An Alben wie den erwähnten von ICE-T sieht man auch ganz klar, dass Rap früher einfach besser war als heute. Sei es nun von den Beats her, vom Reimen her oder auch vom Video her. Heutzutage sind doch nur noch irgendwelche Chicks in den Videos zu sehen, die sich an Pools räkeln und sonstiger Scheissdreck. Mit Rap ging es ab circa Mitte der 90er langsam bergab, aber vielleicht waren die wichtigen Themen auch irgendwie erzählt, ich kann es auch nicht genau sagen. Definitiv wurde es dann immer schlechter und heutzutage hat es den Tiefpunkt erreicht. Jedoch betrifft dies nicht nur das Rap-Genre, wenn man wirklich ehrlich ist, dann ging es auch mit Pop oder Metal Musik bergab. Wo sind denn da heutzutage die Kultbands die es in den 70ern, 80ern und auch noch in den 90ern gab. Okay, einige der alten halten sich noch, aber wo ist hier der Nachwuchs? Ich sehe niemanden.
Ich hab auch selbst wirklich ehrlich reflektiert und mir Gedanken darüber gemacht, ob es etwas mit Vergangenheitsverherrlichung zu tun hat, wenn ich die Songs aus den 70ern, 80ern und sogar noch 90ern einfach besser fand. Und ich kam schließlich zum Ergebnis, dass dies nicht so ist, es ist nunmal einfach faktisch die Wahrheit. Rap war früher viel besser, Pop war in den 80ern viel einfallsreicher und vor allem KLANGEN DIE SONGS WEITAUS UNTERSCHIEDLICHER, während heute alles irgendwie austauschbar klingt. So als hätte man es durch ein Computerprogramm durchlaufen lassen welches einen Song mainstream-tauglich machen soll. Genauso klingt das heutzutage dann auch. Schade dass Rap irgendwann Mitte der 90er gestorben ist.
Früher konnte man mit solchen Sachen, wie Ice-T sie gemacht hat, auch noch Erfolg haben. Dass es nicht ewig so weitergehen kann war ja auch leider immer irgendwie klar. Aber dass man heute so viel Dreck zu hören bekommt schiebe ich auch darauf, dass dieses ganze Rap-Ding unüberschaubar groß geworden ist. Ich will gar nicht wissen, wie viele Minuten Rap-Videos jeden Tag bei YouTube hochgeladen werden. Heute muss man schon eine ganze Weile suchen, um noch ein paar Perlen rauszufiltern. Dass Rap in den 90ern gestorben ist würde ich so pauschal nicht sagen. Ich finde doch immer mal wieder Künstler, die ich noch nicht auf dem Schirm hatte und die mir sehr gut gefallen.